Weihnachtsgottesdienst 2020 zu Hause

 

Weihnachtsgottesdienst 2020 zu Hause

Eine Anleitung zum Hausgottesdienst

Liebe Gemeindeglieder,

das Jahr 2020 ist ganz anders verlaufen, als wir es am letzten Weihnachtsfest gedacht und erhofft hatten.

Inzwischen hat uns eine Pandemie in vielen Bereichen eingeschränkt. Da bei den hohen Infektionszahlen jeder Kontakt vermieden werden soll, hat der Kirchenvorstand schweren Herzens beschlossen, keine Gottesdienste mit Besuchern anzubieten.

Auf der Homepage können Sie den Gottesdienst am Heiligen Abend mitfeiern, der ohne Besucher aufgezeichnet wurde.

Das kleine Heftchen, welches Sie jetzt vor sich haben, soll Ihnen eine Hilfe geben, wie Sie einen Gottesdienst mit Ihrem Hausstand in den eigenen vier Wänden feiern können.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und glauben Sie mir, Jesus kommt zu uns allen, ob wir in die Kirche gehen können oder nicht.

Vielleicht will er gerade jetzt noch näher bei uns sein, uns Mut machen, Zuversicht geben und uns trösten.

Viele Grüße aus dem Pfarrhaus

Ihr Pfarrer Lothar Berger

Hausgottesdienst – wie geht das?

Hier nur ein Vorschlag, natürlich können Sie selbst die Andacht auch ganz anders gestalten.

Entzünden Sie auf dem Tisch, um den die TeilnehmerInnen sitzen, eine Kerze. Vielleicht können auch die Lichter am Weihnachtsbaum im gleichen Zimmer brennen.

 

Wenn alles vorbereitet ist, kann Ruhe einkehren. Wir beginnen:

Wir sind hier in unserem Wohnzimmer zusammen gekommen, um Gottesdienst zu feiern. Wir feiern diesen Gottesdienst

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

und beginnen mit Weissagung des Propheten Micha:

Und du, Bethlehem Efrata,

die du klein bist unter den Tausenden in Juda,

aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei,

dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist. 

Micha 5, 1

 

Lied: Gesangbuch Nummer 24 (gesungen oder gelesen)

Vom Himmel hoch da komm ich her

1) "Vom Himmel hoch da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär;
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singn und sagen will.

2) Euch ist ein Kindlein heut geborn
von einer Jungfrau auserkorn,
ein Kindelein so zart und fein,
das soll eu'r Freud und Wonne sein.

15) Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein'gen Sohn.
Des freuet sich der Engel Schar
und singet uns solch neues Jahr.

Wir lesen die Weihnachtsgeschichte nach Lukas

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.

Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.

Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,

auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

 

Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.

Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.

Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;

denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:

Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.

Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 

Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

 

Lied: Gesangbuch Nummer 30 (gesungen oder gelesen)

Es ist ein Ros entsprungen

1) Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.

2) Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;
aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren,
welches uns selig macht.

Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben.

Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.    Lukas 1, Verse 30-31 und 38

 

Diese Geschichte erzählt uns von der allerersten Christin. Denn Maria glaubte, dass Gott Mensch wird. Und dass Josef nicht daran zweifeln wird, dass dieses Kind nicht von ihm ist.

Unglaublich, aber wahr.

Und wir wiederholen dieses Ereignis seit mehr als 2000 Jahren und fragen uns, warum er nicht endgültig wiedergekommen ist. Trotz Weihnachten scheint es immer noch so weit weg.

Vergessen wir nicht die kleinen Verkündigungsgeschichten, die vielen kleinen Advente, die kleinen persönlichen Weihnachtsfeste, die wir alle selbst erleben – und ich meine damit nicht nur die, die im Kalender stehen?

Wir haben auch schon oft bewusst „Ja“ zu dem gesagt, was auf uns zukommt. Natürlich ist deswegen niemand von uns

schwanger geworden mit dem Erlöser der Welt, aber wir können von uns sagen, dass wir etwas von diesem Kind – oder auch von diesem irgendwann groß gewordenem Jesus in uns aufgenommen haben.

Klar: Das kann unbequem werden, so unbequem wie eine ungeplante Schwangerschaft. Gott könnte zur Unzeit auf uns zukommen mit einem lästigen Auftrag, das könnte vielleicht die geplante Karriere über den Haufen werden, oder wir könnten uns dafür für völlig unbegabt halten.

Erst einmal „Ja“ sagen können wie Maria, die eine Aufgabe annimmt und sich auf das freut, was sie zu tun hat und die sich darauf freut, dass Gottes Sohn nicht an ihr vorbei, sondern durch sie in die Welt kommen wird. Deswegen können wir uns anmaßen, einen Teil von Gottes Frieden selbst in dieser Welt zu verbreiten.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen, Dir

 

Fröhliche Weihnachten!

Lied: Gesangbuch Nummer 30 Es ist ein Ros entsprungen

 

3)Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis.
Wahr‘ Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.

 

Fürbitten:

Herr, guter Gott, wir hören heute von der Geburt Deines Sohnes. Lass diese Frohe Botschaft wie das Licht der Kerze in unser Herz dringen, auch in der heutigen, dunklen Zeit.

 

Sei Du bei den schwer Erkrankten und ihren Angehörigen, tröste diejenigen, die um einen lieben Angehörigen trauern.

Bitte fügen Sie eigene Gebetsanliegen an

Wir beten:

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Lied: Gesangbuch Nummer 44 (gesungen oder gelesen)

O du fröhliche, o du selige

1) O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!

2) O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, o Christenheit!

3) O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, o Christenheit!

Segen:

Mögen wir gesegnet sein, mit Wärme in unserem Zuhause,
Liebe in unseren Herzen, Frieden in unseren Seelen
und Freude in unserem Leben. Amen