Predigt für Himmelfahrt

Himmelfahrt                  Rodheim, 13. März 2021

„Am Feiertag „Christi Himmelfahrt" (Donnerstag, 13. Mai) findet keine Restmüllabfuhr statt. Die Abfuhrtermine werden deshalb wie folgt geändert:

Die Restmüllabfuhr von Montag, 10. Mai, Dienstag, 11., und Mittwoch, 12. Mai, bleibt unverändert. Nur die Touren von Donnerstag und Freitag, 13. und 14. Mai, werden jeweils einen Tag später abgefahren. Letzter Abfuhrtag ist Samstag, 15. Mai. Die Abholung der blauen Papiertonne der Abfuhrbezirke 7, 8, 9 ,10 und 11 findet ebenfalls einen Tag später als sonst üblich statt. Das teilt die Stadt Bayreuth mit.

Die Abfuhrtermine für Biomüll, Restmüll, gelbe Säcke und blaue Tonne können auch im Internet unter www.abfallkalender.bayreuth.de oder in der neuen Abfall-App der Stadt Bayreuth nachgelesen werden. Im Informationsblatt zur Abfallwirtschaft 2021 sind die durch Feiertage geänderten Abfuhrtermine bereits berücksichtigt.“

Aus diesem Blickwinkel habe ich den Himmelfahrtstag noch nie betrachtet! Anscheinend bringt ein christlicher Feiertag so viel durcheinander in einer bestimmte Ordnung, dass alle Stadtbewohner ganz genau darüber informiert werden müssen.

Eigentlich ist es ja etwas Bereicherndes, wenn ein Feiertag den Alltag durchbricht. Fragt sich nur, was man mit dem Feiertag macht: Feiern werden viele, heute vor allem viele Väter.

Den Alltag mit einem Gottesdienst durchbrechen – darauf freuen sich auch viele Menschen, selbst wenn es mit dem Gottesdienst im Moment anders ist als sonst.

Unser Gottesdienst, zusammen mit der Feuerwehr, konnte zum zweiten Mal nicht stattfinden.

Aber wir hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder zusammen Himmelfahrt und Vatertag feiern können.

Himmelfahrt wird 40 Tage nach dem Ostersonntag, also immer an einem Donnerstag, begangen. Diese 40 Tage gehen zurück auf das Zeugnis des Evangelisten Lukas:

„Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete Dann wurde er von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen.“                         (Apostelgeschichte 1,3)

Himmelfahrt bedeutet: Jesus ist erhöht worden. An Weihnachten wurde Gott Mensch, an Himmelfahrt ist Jesus jetzt wieder in der göttlichen Herrlichkeit.

Dieses Fest war immer eng mit Ostern verbunden. Pfingsten ist der Abschluss der festlichen Osterzeit.

Im Jahr 370 , hat man auf dem Konzil (Bischofskonferenz) zu Nicäa beschlossen, diese 40 Tage nach Ostern mit einem speziellen Fest zu krönen, als Entsprechung zur 40tägigen Fastenzeit vor Ostern.

Das bedeutete praktisch: Montag, Dienstag und Mittwoch vor Himmelfahrt waren Bitt-tage, seit 511 in Gallien begangen, von Papst Gregor d. Großen veranlasst ( Gregors Steckenpferd war die Ausgestaltung von Prozessionen ), die an der Peterskirche in Rom endeten und erst 1969 abgeschafft wurden ( kurz vor dem 2. Vatikanischen Konzil!).

Die Lobgesänge (Laudes), sollten nach der Frühmesse möglichst auf einem Berg gebetet werden, in Erinnerung an den Ölberg, auf den sich Jesus zurückzog, um zu beten.

Diese Prozessionen waren nur für Männer bestimmt.

Im Mittelalter hat man versucht, in den Kirchen dieses Himmelfahrtsgeschehen dramaturgisch zu vertiefen:

Man las das Evangelium und zog dabei eine Christusfigur oder ein Christusbild an einem Strick hinauf zur Kirchendecke, das verschwand dort in einer Deckenluke. Dann ertönte ein gewaltiges Gepolter von der Kirchendecke herunter, als Zeichen dafür, dass Jesus mit dem Teufel kämpft.Und als Zeichen, dass Jesus über den Teufel gesiegt hatte, fiel dann auch noch eine Teufelspuppe aus dem Loch im Kirchenboden herunter. Oder Blumen oder Süßigkeiten oder Hostien oder Heiligenbilder.

Der Ölberg in Jerusalem

Diese Bräuche wurden irgendwann abgeschafft, aber die Bittgesänge und der Bezug zum Berg, und das Privileg „nur für Männer“, das blieb.

Der biblische Bezug zum Berg war natürlich der Ölberg. Nicht nur, weil Jesus dort gebetet hatte, sondern weil von dort der Taufbefehl ausging.

Aus der germanischen Ecke kam die Tradition der Grenzgänge. Einmal im Jahr chritt der Grundeigentümer mit seinen Untertanen sein Land ab, um seinen Besitzanspruch aufrecht zu erhalten.

Aber schon im Mittelalter waren solche Umgänge zu Touren verkommen, bei denen der Alkohol mehr Bedeutung erlangte als das Weihwasser..., die Liturgie war längst säkularisiert, das klingt vornehm, aber im Grunde hat sie sich mehr oder weniger „prozentig“ aufgelöst.

An Himmelfahrt schließt sich ein Kreis: An Weihnachten kam Gott als Mensch zu den Menschen und lieferte sich ihnen aus; an Ostern motiviert Gott die Jünger, dass seine Sache weitergeht, und an Himmelfahrt werden die Jünger motiviert, nicht traurig und ratlos zurück zu schauen, und an Pfingsten bekommen sie alle noch einen dazu, der ihnen Mut und Orientierung geben wird, den Heiligen Geist.

Bis Pfingsten!

Unter deinem weiten Himmel, Gott,

hast du uns alle versammelt.

Lass unser Miteinander gelingen.

Darum bitten wir dich

Im Vertrauen auf Jesus Christus,

der uns nahe ist und nahe bleibt

und durch deinen Heiligen,

deinen Heil schenkenden Geist.