Predigt für den 21. Juni 2020

Matthäus 11, 25 – 30 mein Joch ist sanft
 
 
Sie sind im Norden, am See.
Die Bergpredigt war schon. Alle Jünger sind dabei.
Jesus gibt ihnen Anweisungen: Wenn ihr in die Dörfer geht, nehmt euch vor den Leuten in Acht! Es sind viele Böse dabei.
Sagt nicht, was Ihr denkt. Ich werde in Gedanken schon bei euch sein.
 
Gerade hatte Jesus noch das Dorf Kapernaum und ein paar andere Dörfer zur Hölle gewünscht, weil sie ihm und seinen Jüngern wieder einmal keine Achtung schenkten,
und dann kommt das:
 
Matthäus 11, 25 – 30
 
Bei solchen Sätzen
fallen uns Bilder ein, von einem Jesus, den einige noch aus den alten Bibeln kennen:
Der gute Hirte, der die Kinder segnet, der die Kranken heilt, der segnet, der ruhig, dem alle zuhören, der den Sturm stillegt,
der ruhig stirbt und
ganz ruhig aufersteht.
 
In den 80er Jahren haben sich viele Menschen ganz besonders fotografieren lassen: Portraits, oder Hochzeitsbilder,
der Mittelpunkt scharf
und nach außen wurde das Bild immer unschärfer:
 
Mit dem Weichzeichner aufgenommen, nannte man das.
Damit stellt man zwar etwas heraus
und verstellt damit den , der abgebildet sein will.
 
Ich glaube, dass die Menschen es mit Jesus oft so gemacht haben:
Den Sanften, der für alle Mühseligen und Beladenen da ist, sein Joch ist sanft – die weichen Seiten aufpolieren,
aber ich glaube nicht, dass er
immer nur sanft und lieb und besonnen
war.
Gut, die Sache mit der Tempelaustreibung, aber die auch
Geschönt.
Denn in Wirklichkeit wäre so ein Anschlag
sofort von der Tempelpolizei gestoppt worden.
In den wissenschaftlichen Büchern steht:
Das sind zusammengewürfelte Spruchsammlung, also eher kein Orginaljesuswort. Die einen zeichnen ihn weich, die anderen machen einen Sozialreformer aus ihm, oder einen Revolutionär. Es gibt so viele Vorstellungen von Jesus, wie die Menschen sich ausdenken.
Auf jeden Fall gibt es eins
Nicht.
 
Wenn man einer Kuh ein weiches Joch umlegt, kommt die mit dem Pflug keinen Meter weit über den Acker.
 
Es gibt kein sanftes Joch.
 
Aber es gibt Menschen, die Mühe mit ihrer Seele haben,
weil sie sich selbst
zu viel aufladen
und es nicht mehr loswerden.
 
Ich will euch erquicken.
 
quick ist Englisch und heißt : schnell
 
Quick
 ist auch eine Illustrierte. Auf der Titelseite ist meistens eine
xxxxxxxxx
 
aber das soll uns jetzt hier nicht näher -
 
erquicken auf Altdeutsch
 Irquichan:
 neu beleben
 
uns etwas anderes fürs Leben geben.
 
Ich will euch erquicken
 
Die Schweizer haben es in ihrer ihrer Bibel anders übersetzt und das gefällt mir viel besser.
 
Ich will euch Ruhe geben.
 
Nicht wieder was Neues, was mich frisch macht
und mich für was weiß ich wie auch immer motiviert,
 
einfach nur Ruhe bekommen, um sich mal gehen zu lassen.
 
Oft kommt man dann selbst wieder weiter,
 
das wünsche ich uns für die neue Woche und noch für viel länger.