Rogate 17.5.2020
Vorspiel Scheinallemande aus Lob Gott S. 324
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
amen.
Psalm 95, 1 - 7
1 Kommt herzu, lasst uns dem HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils!
2 Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm singen!
3 Denn der HERR ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.
4 Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Höhen der Berge sind auch sein.
5 Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,
und seine Hände haben das Trockene bereitet.
6 Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.
7 Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.
Ehr´ sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie es war im Anfang, jetzt und immerdar,
und von Ewigkeit zu Ewigkeit, amen
Lied EG 501, 1,2,4 Wie lieblich ist der Maien PC
Matthäus 6, 5 – 15 (lesen, Berger Bibel, aber normales Vater Unser nach Lutherbibel)
Vor ein paar Jahren war ich in Griechenland. Die Tochter meiner Cousine hatte einen griechischen Freund, und jetzt sollte die Hochzeit sein.
Genau.
Griechische Hochzeit.
Wie viel hundert Leute?
Wie viele Tage feiern?
Ich glaube, es waren 5 oder 6 Tage.
Weil meine Cousine es irgendwie mit der Angst bekam, dass die vielen Griechen die ganze Szene beherrschen und sie mit ihrer eigenen Verwandtschaft total untergeht.
Deswegen hatte sie mich gefragt, ob ich an einem dieser Tage
irgendso etwas wie eine
evangelische Trauung halten.
Ich wußte ja nicht, was da auf mich zukommt und sagte erst mal:
Ja.
Ich mach was.
Also hab ich den Talar mit ins Flugzeug genommen und dann ging´s los. Wir flogen nach Thessaloniki und dann gings´s weiter.
Ins Heimatdorf vom Ehemann.
Die Feier war schon am Laufen. Dann zeigten sie mir,
wo das mit der
„Evangelischen Zeremonie“
ablaufen sollte:
Direkt am Strand ,
das Hotel zum Feiern war nebenan.
Uff, dachte ich mir.
Wie soll das gehen?
Dann ging´s los.
Viele Leute waren da. Der Platz am Strand war voll. 200/300 Leute? oder noch mehr?
Sonnenbrillen, viele junge Männer aus dem Dorf,
schicke Frisuren,
die Frauen in schöner Kleidung,
leichter Kleidung, es war ja im September in Griechenland,
Und ich -
unter all denen mit meinem schwarzen Talar.
Mann. Was wird das?
Das Brautpaar kam mit einem schicken weißen großen Motorboot angerauscht und legte am Holzsteg an.
Volle Begeisterung.
Und alle, mit
Sonnenbrillen,
schöne Kleidung,
leichte Kleidung,
Und ich unter all denen mit meinem schwarzen Talar.
„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des „
Auf Deutsch und Griechisch, Englisch wurde durch eine Freundin simultan übersetzt,
Lobe den Herren –
gesungen
Trauansprache auf Griechisch,
mit Übersetzung auf Deutsch und Englisch,
weil meine Cousine ihren Mann in England entdeckt hat,
Traufragen nach evangelischem Brauch,
Segen,
alles wie bei uns
Fürbitten,
Vater Unser
…
und das,
das hat mich sooo ergriffen,
weil ich
damit
nie gerechnet hätte.
Das Vater Unser,
in Deutsch; Englisch und Griechisch.
Ohne Probe.
Völlig synchron. Wie aus einem Mund.
Der Strand, das Motorboot, das Event –
alles spielte keine Rolle mehr.
Jetzt war Gebet.
Amen.
eimän ( Englisch )
amin (griechisch
alles zusammen.
Es ging mir kaum ein anderes Vater Unser mehr unter die Haut als dieses in Griechenland, am Strand.
Bei jeder Beerdigung haben wir es gebetet.
Wer nicht zum Gottesdienst kommen kann, weiß, wann es am Sonntag gesprochen wird, die Vater – Unser Glocke lässt alle daran teilnehmen und sagt: Du gehörst dazu.
Wenn heute die Konfirmation hätte sein können, hätten wir es mit allen gebetet, Alte, Junge.
Manchmal, am Geburtstag möchte das alt gewordene Geburtstagskind, dass der Herr Pfarrer das Vater Unser anstimmt,
und dann hören alle Geburtstagsgäste mit dem Geplapper und dem Geklapper der Kuchengabeln auf.
Und es ist Gebet.
Auf einmal setzt sich niemand mehr in Szene.
Keiner erzählt mehr von seinen Krankheiten.
Auf einmal muss keiner den anderen mit irgendetwas beeindrucken.
Auf einmal muss nichts Besonderes los sein,
wo doch sonst alle immer nur noch auf was Neues, Besonderes warten.
Fürbitten mit Gedenken
Lass uns beten –
nicht, als ob es in den Wind geredet sei.
Lass uns hören –
nicht, als ob wir schon alles wüssten.
Lass uns singen –
nicht so, als ob es eine Zumutung wäre.
Lass uns aus dem Gottesdienst herausgehen –
nicht so, als ob wir gar nicht hier gewesen wären.
Hilf uns, dass wir uns öffnen für das,
was du geben und sagen willst.
Wir gedenken
(Reinhard Jung, 61 Jahre)
Edmund „Eddi“ Thalmann, 90 Jahre
Richard Kester, 83 Jahre
Lass alle Angehörigen und Freunde trauern
Und lass sie wieder den Mut finden, aus der Trauer herauszugehen und ihr Leben weiter zu leben.
EG 361 Befiehl du deine Wege
Vater Unser
EG 443, 6.7 Aus meines Herzens Grunde PC
Abkündigungen
Segen
Nachspiel: May the road Jubiheft Din A 5 Seite 36 PC
Oder:
Für alle Menschen, die dich im Gebet suchen, bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Für alle, denen zum Beten die Worte fehlen, bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Für alle, die glauben, dass Beten nichts hilft, bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Für einen guten Dialog in unseren Partnerschaften, bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Für gelingende Gespräche zwischen Eltern und Kindern bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Für das rechte Maß von Reden und Schweigen bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) Und um den Mut, den Schwachen eine Stimme zu geben bitten wir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12) In der Stille legen wir in deine Hände, Gott, was uns persönlich bewegt Stille Wir rufen zu dir: Kyrie eleison (z. B. EG 178.12)