Kinderkirche für Große - Februar 2021

 
Februar 2021
 
Über Weihnachten haben wir erfahren, wie Jesus auf die Welt gekommen ist und warum es in Bethlehem geschehen ist.
Wie ist es dann aber mit Jesus weitergegangen?
Was hat er erlebt, als er selbst ein Kind war?
Folge uns einfach in den nächsten Monaten für weitere Geschichten mit Jesus.
Und schon geht es los:
 
Jesus als 12-jähriger im Tempel
 
Einmal im Jahr nach Jerusalem zum Passafest! Darauf freut sich jede jüdische Familie. Und das nicht nur mit den Eltern, sondern mit den ganzen Kumpels aus dem Dorf, dann ist richtig was los! Darauf freut sich Jesus, denn außer dem Dorf Nazareth, wo er lebt, hat er noch nicht viel gesehen. Und an die Krippe in Bethlehem, an die Hirten und die Heiligen
Drei Könige kann er sich nicht mehr erinnern - dazu war er damals ja noch zu klein.
Vielleicht kennt er alle aus dem Dorf mit Namen, aber was sind schon 200 Menschen in so einem kleinen Ort wie Nazareth gegenüber Jerusalem, wo 55.000 Menschen leben? Und dazu noch zum Passafest, wo bis zu 100.000 Besucher am Tempel zusammenkommen! Beim Passafest dabei zu sein, das ist eine ganz tolle Sache. Wie ein rieeeesen großes Geburtstagsfest mit vielen, vielen Gästen. Das Passafest feiern die Israeliten jedes Jahr im Frühling, weil sie sich daran erinnern, dass Gott hat sie vor gaaaaanz vielen Jahren aus Ägypten herausgeholt hatte. Er hat sie von den Ägyptern befreit und nach Israel geführt. (Falls du die Geschichte vom Auszug aus Ägypten noch nicht kennst, frag mal Deine Eltern. Wir werden sie bestimmt auch irgendwann im Kindergottesdienst besprechen.)
 
Endlich geht es los! Jesus und seine Freunde haben sich schon auf das große Abenteuer vorbereitet. 90 Kilometer (Luftlinie) über Berg und Tal, puh, und die Sonne prallt auch schon richtig und dann noch der Umweg, weil kein Jude gern durch das Gebiet von Samaria geht. Denn die Samariter denken anders und beten anders und deswegen will man mit denen nichts zu tun haben. Also geht keiner dorthin und deshalb müssen Jesus und seine Freunde auch noch auf ihrem Weg den Jordan zweimal überqueren.
 
 
 
Da sind sie schon mal locker fünf Tage unterwegs, bis sie in Jerusalem ankommen.
Aber dann dieser Anblick: Diese Stadt!
 
 
(So sieht Jerusalem heute aus, da hat sich schon einiges geändert, seitdem Jesus dahin gereist ist. Aber zurzeit Jesu gab es ja noch keine Kameras, so dass wir hier ein neues Bild nehmen müssen, um zu zeigen wie groß Jerusalem ist und schon damals war.)
Und diese vielen Menschen! Und das Haus Gottes: Der Tempel! Alle, die zum ersten Mal mitdürfen, sind völlig von den Socken. Händler verkaufen Schafe. Die werden dann im Tempel geopfert, als Erinnerung daran, dass die Juden damals, in Ägypten am Abend vor der Flucht, auch jeder ein Schaf geschlachtet hatte, bevor sie dann nach Israel losgezogen sind.
 
Die Menschen im Tempel singen Lieder oder sie beten, die Schafe blöken, das Gedränge und die Lautstärke werden immer größer. Maria bleibt im Tempelvorhof, wo sich alle Frauen treffen. Josef geht mit Jesus weiter in den Hof, wo die Männer sind und übergibt einem Diener ihr Schaf.
 
Eine Woche dauert das Passafest. Immer wieder gehen sie in dieser Zeit in den Tempel und hören den Männern zu, die die Geschichten vom Auszug aus Ägypten erzählen. Dann geht es für alle wieder auf den Weg zurück nach Hause.
 
Aber als Maria und Josef am ersten Abend der Rückreise in der Herberge ankommen, merken sie, dass ihr Jesus nicht bei der Wandergruppe dabei ist. „Er wird bei der anderen Gruppe aus unserem Dorf dabei sein“, denken sie sich und legen sich schlafen.
Am nächsten Morgen suchen sie wieder, aber sie finden ihn nirgends.
„Na sowas“, erschrecken sie sich. „Unser Kind ist weg!“ Da bekommen sie es nun doch mit der Angst zu tun und laufen den Weg des ersten Tagesmarsches wieder zurück nach Jerusalem, um Jesus zu suchen.
Aber suche mal ein Kind unter 55.000 Einwohnern und dazu noch 100.000 Festbesuchern, die aus der Stadt herausziehen! Das muss ein riesengroßes Gewimmel sein! Wie auf der Suche nach einer Stecknadel in einem Heuhaufen; so kommen sich die Eltern von Jesus bestimmt vor.
Drei Tage lang suchen Maria und Josef ihren Jesus. Drei Tage! Da hätte heutzutage jeder schon längst die Polizei eingeschaltet. Aber verlorene Kinder suchte die Polizei damals noch nicht.
 
Aber auf einmal sehen sie ihn. Die beiden trauen ihren Augen nicht: Da sitzt doch ihr Junge mitten unter den alten Männern, die sich über Gott und die Heilige Schrift unterhalten, im Tempel! Und Jesus redet mit als wäre er einer von ihnen.
 
 
Josef und Maria schnappen sich vor Schreck ihren Jungen und du kannst Dir sicherlich schon verstellen, was dann kommt: „Wie kannst Du uns das nur antun! Unsere ganzen Sorgen auf dem Weg, bis wir endlich wieder hier in der Stadt waren. Drei Tage lang suchen wir Dich nun schon hier im Gewimmel von Jerusalem. Was glaubst Du denn, was wir für Angst um Dich hatten, dass Du hier womöglich unter die Räder kommst!“ Und was geschah dann? Das ist unglaublich! Jesus sagt zu seinen Eltern: „Meint Ihr nicht, dass ich da sein muss, wo mein Vater ist?“ Das ist für Josef natürlich schon wieder ein Schlag ins Gesicht. Er erinnert sich daran, was der Engel damals vor Jesus Geburt gesagt hatte, dass Gott mit ihm noch viel vorhat (falls Du es nicht mehr weißt, schau doch nochmal in den Kindergottesdienst vom 1. Advent). Jetzt sagt Jesus mit seinen 12 Jahren auch schon selbst so etwas. Würde er ihn bald nicht mehr bei sich haben?
 
Jesus geht dann aber doch zusammen mit seinen Eltern zurück nach Nazareth. Er wird größer und älter, er macht bei seinem Vater eine Lehre als Schreiner. Er weiß bald immer mehr und er ist sehr einsichtig. Alle Leute im Dorf mögen ihn. Maria hat aber all die Zeit das, was im Tempel passierte, nicht vergessen und sie weiß, irgendwie ist Jesus schon ein besonderer Mensch. Was wohl aus ihm werden wird?
 
 
Gebet:
Lieber Gott,
zu jemandem gehören, das brauchen wir.
Mamas, Papas, Großeltern, Freunde,
im Verein sein, Kindergottesdienst feiern.
Vieles geht im Moment nicht.
Aber wenn es wieder geht, dürfen wir es schätzen,
dann merken wir, wie wichtig das alles ist,
was uns sonst nicht so auffällt.
Schenk‘ uns Geduld, lieber Gott,
Phantasie und Freude am Leben,
Amen.
 
Basteln:
Wir haben uns auch diesen Monat wieder etwas Passendes zum Basteln ausgedacht.
Du findest es wieder im Korb unter dem Carport beim Pfarrhaus.
 
Schneide die einzelnen Teile aus und klebe sie an der Klebelasche in der richtigen Reihenfolge zu einem Faltheftchen zusammen. Wenn Du magst, mal doch auch noch die Bilder für die Geschichte aus.
Hebe Dir das Faltheftchen gut auf. Wir wollen bei der ersten gemeinsamen Kinderkirche hierfür noch etwas basteln.
 
 
Bis bald im März, Dein Team des Kindergottesdienstes für Große